Ablauf der Verhaltenstherapie

 ABLAUF DER VERHALTENSTHERAPIE

Im Erstgespräch wird zunächst geklärt, ob eine Psychotherapie oder eine andere Maßnahme für die individuelle Problemlage geeignet ist.

Nach diesem Vorgespräch können maximal vier weitere so genannte probatorische Sitzungen (Probegespräche) durchgeführt werden. In diesen wird abgeklärt, ob die beabsichtigte Therapie erfolgversprechend und die Beziehung zwischen Therapeut/in und Patient/in tragfähig ist.

Ist dies der Fall, erklärt der Therapeut/in die Vorgehensweise. Therapieziele, Behandlungsplan und voraussichtliche Behandlungsdauer werden gemeinsam besprochen und festgelegt.

KOSTENÜBERNAHME DURCH DIE KRANKENKASSE

Entscheiden sich Pat/in und Therapeut/in für eine Verhaltenstherapie, wird ein Antrag auf Kostenübernahme bei der jeweiligen Krankenkasse (Beihilfestelle) gestellt. Jede Privatkasse verwendet hierbei unterschiedliche Formulare, die sie dem Pat/in auf Nachfrage zusendet Die privaten Krankenkassen erstatten in der Regel verhaltenstherapeutische Behandlungen, wenn sie ein approbierter Psychotherapeut/in mit Zusatzausbildung durchführt.

Es empfiehlt sich jedoch, die Kostenzusage von der jeweiligen Krankenkasse direkt einzuholen, da es mitunter Tarife gibt, die Psychotherapie ausschließen.

Die Beihilfe erstattet ohne Antragstellung die 5 Probestunden und 24 weitere Sitzungen im Rahmen einer Kurzzeittherapie, falls ein approbierter Psychotherapeut die Behandlung durchführt. Für eine Langzeittherapie (60 Sitzungen) ist dann ein Gutachterverfahren erforderlich.

Sollten Sie weitere Fragen zur Kostenübernahme durch die private Krankenkasse haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

WAS TUN BIS ZUM THERAPIEBEGINN?

Zur Überbrückung der Wartezeit und zur Vorbereitung Ihrer psychotherapeutischen Behandlung möchten wir Ihnen folgende Vorschläge unterbreiten:

  • Informieren Sie sich über Ihr Krankheitsbild!
    Für folgende Krankheitsbilder können Sie an unserer Rezeption Informationsblätter und –Broschüren erhalten.
  • Achten Sie auf sich selbst!
    Führen Sie z.B. ein Tagebuch, in dem Sie festhalten, wie sich Ihre Beschwerden (z.B. Angstsymptome, Stimmung oder Schmerzen) im Verlauf eines Tages oder über die Woche hinweg verhalten. Fragen Sie Ihren Therapeuten nach Materialien, die Ihnen dabei helfen können. Notieren Sie Anliegen und Fragen, die Sie bezüglich der Therapie haben, sowie Ihre Therapieziele als Vorbereitung auf Ihre erste Therapiesitzung.
  • Allgemein empfehlen wir Ihnen zur Steigerung Ihres Wohlbefindens:
    • Ziehen Sie sich nicht zurück! Rückzug und soziale Isolation fördern die Aufmerksamkeit auf die eigenen Beschwerden und Probleme und erhöhen so den Leidensdruck. Treffen Sie Freunde, unternehmen Sie etwas mit Ihrer Familie oder telefonieren Sie öfter einmal mit einer vertrauten Person.
    • Knüpfen Sie neue Kontakte (z.B. über eine psychosoziale Beratungsstelle oder Selbsthilfegruppe, Anmeldung in einem Kurs der Volkshochschule, Besuch eines Fitness-Studios etc.).
    • Besuchen Sie eine Bibliothek oder Buchhandlung und schmökern Sie in Publikationen zur Selbsthilfe, die Ihre Problematik betreffen.
    • Seien Sie über das Tagesgeschehen um Sie herum informiert und richten Sie damit ihre Aufmerksamkeit auch einmal von der eigenen Person weg! Lesen Sie regelmäßig eine Tages- oder Wochenzeitung, schauen oder hören Sie Nachrichten.
    • Seien Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten aktiv! Ablenkung und körperliche Betätigung tragen zu Ihrem Wohlbefinden bei. Hier einige Anregungen: Spaziergänge, Wanderungen oder Radfahren, Besuch eines Schwimmbades, Kino, Theater, Konzert, Museum oder Zoo, Stadtbummel, Besuch eines Cafes oder Restaurants, Ausflüge in die nähere Umgebung oder Besichtigung von Sehenswürdigkeiten. Informieren Sie sich auch über Veranstaltungen in Ihre Nähe bei der Stadtinformation, in Zeitungsbeilagen oder im Internet.
    • Entspannen und verwöhnen Sie sich öfters einmal – das ist „Balsam für die Seele“! Kaufen Sie sich eine CD mit Entspannungsübungen oder Musik und nehmen Sie sich täglich Zeit dafür. Versuch Sie einmal auszuschlafen oder legen Sie einen „Faulenzertag“ ein. Machen Sie es sich zu Hause mit Ihrer Lieblingsmusik oder bei einem Fernseh-, Video- oder Fotoabend so richtig gemütlich – Probleme und Pflichten sollten Sie dabei „vor der Wohnzimmertür parken“. Nehmen Sie ein ausgiebiges Bad oder duschen Sie einmal länger. Vereinbaren Sie einen Friseur- oder Kosmetiktermin. Schlendern Sie durch einen Supermark und gönnen Sie sich einmal etwas richtig Leckeres zu essen; vielleicht etwas, was Sie schon immer mal ausprobieren wollten.

Noch ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Sollten sich während der Wartezeit wesentliche Veränderungen bei Ihnen ergeben (z.B. drastische Verschlechterung Ihrer Beschwerden, Veränderung des Therapiewunsches, Umzug, Urlaub, Krankenhausaufenthalt, Sonstige therapierelevante Fragen oder Informationen), dann rufen Sie uns bitte an.